Sonntag, 1. August 2010

...Müll-Fakten - vier Wegwerfwindeln machen sich auf den Weg

[Vroni]
Anmerkung: Nach ein bisschen Recherche gibt es zu diesem Aufsatz eine Korrektur, die aus dem Report-Bericht nicht so klar herausgekommen ist: Wir produzieren in Österreich jedes Jahr 3,7 Millionen Tonnen HAUSHALTSMÜLLmüll. Insgesamt wird aber weitaus mehr produziert.

Jedes Jahr fallen in Östereich 3.700.000 Tonnen Haushalts-Müll an. Dabei verschwindet jedes Jahr ca. 1.000.000 Tonnen Müll. Das berichtete der 'Report' letzten Dienstag im ORF. (Diese Zahlen ergeben sich aus der Statistik und die kann jeder nachlesen.)
Wohin?
Vorwiegend nach Osteuropa, denn die Grenze ist offen, und es ist scheinbar unmöglich, der Müllmafia (die es erwiesenerweise nicht nur in Neapel gibt) Einhalt zu gebieten. Dort, im Osten betragen die Entsorgungskosten etwa ein Zehntel - oder gar nichts, wenn der Müll illegal abgelagert wird.
Das heißt für mich (bitte korrigert mich, wenn ihr andere Daten findet), dass es möglich ist, dass statistisch jede 4. Pampers, die ich noch ab und an verwende (letzte Restbestände), jede vierte Zahnbürste, jede vierte Druckerpartone, jede vierte Plastikgabel auf wilden Deponien endet und dort Erde und Wasser verseucht. (!!! Wenn man - wie ganz oben schon darauf hingewiesen - annimmt, dass all der Müll der verschwindet, Haushaltsmüll ist. Wieviel davon wirklich Haushaltsmüll ist, kann ich nicht beurteilen.)
Denn umweltschädliche Industrien und Müllhalden siedeln sich in wirtschaftlich schwächeren Regionen an, wo keine wohlhabenden Einwohner genau das zu Gesicht bekommen.
In Plasik Planet ist zu lesen: "Das Umland von Neapel ist eine einzige Megamüllhalde. Durch Gase die sich dort in der Erde bilden und dann durch die Wasserkanäle wandern, explodieren immer wieder Grundwasserbrunnen. Als erstes sterben die Schafe. ... Die Milch ist voller Dioxine, Missbildungen sind die Folge. Ganze Herden werden umgebracht, weil die Tiere nichts anderes mehr sind als Sondermüll - wenn ihr Fleisch und die aus der Milch hergestellten Produkte nicht in den Export gehen. Politiker und Medien schweigen zu diesem Thema. Wer sich der Hintergründe der Problematik annimmt, gilt als Nestbeschmutzer in Kampanien."

Dass wir bereits unseren eigenen Müll essen, kann im Blut von uns allen nachgewiesen werden. Dort tummeln sich all die Flammschutzmittel, Diethylhexylphthalate (das Wort mußte ich mit rein bringen, weil es echt übel klingt) und Bisphenole, die erwiesenermaßen unfruchtbar machen, das Gengut verändern und krebsförderlich sind. Bisphenole sind noch immer nicht verboten und befinden sich vielen Lebensmittelverpackungen aus Plastik (sie machen es so schön weich und schmiegsam). Dass diese über das Plastik in die Nahrung übergehen ist nachgewiesen. Aber bis die geplanten Regelungen der EU endlich greifen, werden noch Jahre vergehen.

Auch die anderen drei Pampers bekomme ich vermutlich nicht mehr zu sehen. Denn die werden in Österreisch vermutlich nach Vorschrift verbrannt, der "energetischen Verwertung" zugeführt. Bei der Verbrennung wird laut dem Buch Plastik Planet eine Volumsreduzierung des Mülls auf 30 bis 40 Prozent erreicht. Das heißt es entsteht eine giftige Schlacke mit dem Volumen von einer Pampers. (ein Beispiel - die Zahl bezieht sich auf den gesamten Müll). Dieser muß wiederum deponiert werden.

Wo? Lieber nicht hier. Wie wärs dem All oder dem Meer? Ob Fische Pampers brauchen? Wieso eigentlich nicht?

Ergebnis meiner Rechenübung: 2 von 4 Pampers gehen in Schall und Rauch auf. 1 wird irgendwo abgeladen und liegen gelassen, 1 wird in Form von Schlacke deponiert.
Ein ernüchterndes Ergebnis. Ich hoffe, ich hab mich verrechnet.


Quellen:
http://tv.orf.at/program/orf2/20100727/477089001/296787/
http://www.plastic-planet.at/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen