Samstag, 14. August 2010

...Thema 2: Mobilität - ein Intro

[Vroni]
Für alle die schon früh morgens vor dem Aufstehen mobil sind gleich ein heißer Tipp:

Der HIV-Virus ist eine gefährliche Sache und Umweltverschmutzung auch. Hier können wir alle zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn es gibt jetzt für alle die sich lieb haben
CO2-freie Kondome namens Lümmeltüten.
Die Emmision der gesamten Produktion wird durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Die Hälfte der Emmision wird kompensiert indem die die Fima Waldaktien kauft. Die andere Hälfte wird durch den Ankauf von Solarkochern für die Plantagenarbeiter und deren Familien 'wieder gut gemacht'. (Weitere Maßnahmen kann man in den Pressemitteilungen nachlesen.)
Außerdem ist es die weltweit erste Kondomserie aus fair-gehandeltem Natur-Latex.
Alle Produkte sind schadstofffrei und werden in Deutschland oder deren Nachbarländern hergestellt - nicht in China.
Hier der Link zu den Lümmeltüten: http://www.lebenslust.biz/
Da der Versand nach Österreich leider teuer ist, nehme ich Sammelbestellungen gerne vertaulich entgegen. ;-)

Donnerstag, 12. August 2010

...Achtung Anfänger!

[Vroni]
Als ich neulich meine Einmachgläser sortierte (ja, soo viele hab ich schon), irrte ein winziger Gedanke flink durch meine Kopf. Ich hätte ihn ja fast nicht bemerkt, als er sich plötzlich bleischwer über mein mein Gemüt legte und all meine anderen fleißigen, geschäftigen Gedanken an die Wand schmatzte.

Das Projekt Operation Limbo wird sich selbst auffressen!

In den letzten zwei Wochen war ich so beschäftigt Stofftüchlein zu waschen (und mir zu überlegen, wie sie wieder trocknen), zielgerichtet einzukaufen, Kochbücher zu wälzen und zu kochen, dass kein Moment übrig blieb um im Blog zu schreiben.

Aber vergleichen wir das Projekt mal mit einer Fahrschule. Da gibt es Wahnsinnige in Innsbrucks Straßen!
Sie irren ziellos umher ... fahren in der 30er-Zone mit Schrittgeschwindigkeit ... würgen zu Rushhour-Zeiten den Motor mitten auf der Kreuzung ab ... bremsen schon dann, wenn alte, gehbehinderte Damen noch nicht mal daran denken, dass sie in einigen Minuten (entspricht ca. 2,5m) den Zebrastreifen queren werden ... verstehen beim zulässigem Gesamtgewicht nur Bahnhof ... oder lassen beim Berganfahren die Kupplung zu einem Babypopo-glatten Rädchen abschleifen.

Ich irre in der Markhalle noch zum Teil ziellos umher ... muß ständig Mama anrufen, wegen 'Fremdwörtern' in Kochrezepten ... räume zum x-ten Mal die Küche um, weil alle Arbeitsabläufe anders sind ... schütte Grauwasser unorganisiert von Topf zu Kübel zu Topf zu Pflanzen ...(Wasser, welches nicht stark verschmutzt ist, verwenden wir zum Blumen gießen) ... und topfe Kräuter um, lerne was hier einfach nicht wachsen will, und was wir wöchentlich schlicht weg bis Grund und Boden verkochen, ohne der Pflanze jede Chance zu lassen.

Auch wenn es anfangs kompliziert war, die richtigen Einmachgläser in passender Anzahl für jedes Lebensmittel zu organisieren und dann auch dabei zu haben, machen wir das heute so nebenbei. Wir besitzen für jedes Getreide zwei Einmachgläser, ein großes und ein kleines. Wenn das große Getreideglas leer wird, schütte ich den Rest in das kleine Glas und gehe mit dem großen Glas einkaufen. Der Mann von der SENDUNG MIT DER MAUS würde sagen: "Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht."

Speziell für Sam zu kochen ist mir anfangs schwer gefallen, denn es sollte abwechslungsreich sein, am besten dann gekocht werden, wenn er noch schläft, dann warm sein, wenn er hunger hat und ihm auch schmecken. Es ist uns geglückt, völlig ohne Fertignahrung. Hipp-Gläschen Ade!

Ich bin auch überrascht, dass wir mit ein klein wenig Planung, so gut wie nie etwas wegwerfen müssen. Ich stehe oft Minuten gedankenverloren vor einem alten Brot oder übriggebliebenen Zucchino oder dem restlichen Topfen. "So, was tut ich jetzt mit dir?" Und dann entstehen oft witzige und gut schmeckende Gerichte.

Vermutlich wäre es manchem Menschen lieber, wenn ich ein "ACHTUNG-ANFÄNGER-Schild" am Kopf montiert hätte.

Aber ihr werdet staunen wenn ich eines Tages mit einem sinnbildlichen Elektro(!)-Ferrari mal winkend an euch vorbeiziehe. Der Kochlöffel wird geschwungen, wie einst von Merlin. Und ein Blick in den Kühlschrank vermittelt mir 100 drei-Hauben-reife Kochideen.
Und wenn bald alles im Fluss ist, eilen wir einen Schritt weiter; zum Thema 2: Der Mobilität
Da wirds einfacher (Bene hat an dieser Stelle herzlich gelacht haha), denn Fahrräder brauchen wir nicht zu sortieren. Und mal sehen wohin uns unsere Füße diesen Sommer noch tragen.

Dienstag, 3. August 2010

...quer durch die Botanik

[Vroni]
Ja wir essen uns jetzt quer durch die Botanik und zurück.

Ich bin überrascht, was in Tirol so alles essbares wächst und gedeiht - und vor allem wann.

Erst jetzt gibt es langsam halbmehlige Erdäpfel zu kaufen. Bald gibts eendlich Erdäpfelpüree, Erdäpfelteig und Erdäpfelknödel.

Außerdem gibt es momentan keinen Spinat. In den Sommermonaten wird er in Tirol kaum angebaut, weil er nur "aufschießt" und "keine Blätter macht". (Lustig/Bedenklich dass es bei so manchem Händler gerade jetzt Spinat aus Tirol zu kaufen gibt.)

Dafür gibt es jetzt schon Kürbis! Ausgezeichneten Hokaido-Kürbis! (Ich musste versprechen, ihn nur mit Schale zu verkochen) Den gibt es deshalb schon jetzt, weil der Hagel ihn neulich leicht beschädigt hat. So ein Kürbis mit 'Depscher' hält nicht bis Jänner, deshalb wird er jetzt schon verkauft.

Ein Bauer aus Thauer baut neuerdings Artischoken an. So viel Pioniergeist muss gleich belohnt werden und so versuche ich draus was zu machen, was so aussieht wie das, was ich von der Pizza her kenne.

Montag, 2. August 2010

...und die Kosten?

[Vroni]
Was kostet das alles?
Nachdem diese Frage oft fällt, schreibe ich jetzt endlich ein Haushaltsbuch. (wie sich das für eine richtige Hausfrau gehört haha)

Zu aller erst: Es ist alles ganz anders, als alle vermuten.

Als wir begonnen hatten, in der Markthalle einzukaufen, waren wir höllisch unorganisiert. Ich habe eingepackt was mir gefiel und wo ich dachte, dass ich daraus vermutlich etwas kochen könnte. Ich habe viel Joghurt und Käse gekauft, damit immer was da ist, wenn die Gerichte nicht so schmecken, wie das Bild im Kochbuch es vermittelt. So wird das natürlich ein etwas teurer Spaß. Deshalb:

Feststellung 01: Je mehr etwas weiterverarbeitet wurde, umso teurer ist es. Der Käse und das Joghurt ist ausgezeichnet. Und ich liiiebe die Waren von "Franks Oliven". Aber all das ist einfach viel teurer, als beispielsweise ein Sack Gemüse. Ich mag diese Feststellung, denn es vermittelt mir, dass hier bei der Verarbeitung vermutlich alles eher mit rechten Dingen zu geht. Ein Joghurt aus dem Discounter um 35 Cent kann doch nicht so wertvoll sein, wie es mich die Werbung meinen lassen will.
Heute kaufen wir viel mehr Gemüse und Milch und kommen dabei günstig weg.

Feststellung 02: (*Es ist ja so logisch*) Da ich direkt beim Produzenten kaufe, lasse ich alle Zwischenhändler, alle Werbetreibenden, alle Verpackungshersteller, alle Frächter außen vor. Ein Maiskolben kostet beim Bauern 80 Cent. Beim Obsthändler Niederwieser kosten zwei mit-Plastik-verschweißte Kolben aus Italien 3 Euro. (Das ist der einzige Preis, den ich verglichen habe, für mehr war noch nicht Zeit. Wieviel sie im Supermarkt kosten, weiß ich leider nicht.) Ein großer Teil der 80 Cent landen bei dem, der mit dem Maiskolben am meisten Arbeit hatte - der Bauer/die Bäurin.

Feststellung 03: Wie es den meisten Frauen geht, fliegen mich die Kilos regelrecht an und lassen sich auch kaum vertreiben. Folglich war unser Kühlschrank stets mit Optiwell-Puddings, Schärdinger-Leichtsauerrahm, fettarmer Milch und ähnlichem zugekleistert. Wie ein Süchtler machte sich Panik breit bei dem Gedanken normale Milch zu trinken.
Hier kann man in etwa sagen: Je mehr Kalorien Grundnahrungsmittel vom Bauern haben, umso teurer sind sie auch.
Fleisch -> teuer,
Butter, Eier -> normalteuer,
Gemüse, Mehl, Milch -> Günstig.
Wir essen jetzt viel Gemüse. Wenn Bene sich einen Speck kauft, dann ist er teuer, ABER unglaublich schmackhaft (habe ich mir sagen lassen). Franks Schafskäse, der Beste weit und breit, ist teuer, deshalb gibt es eben nicht immer. Aber wenn, dann ist er unbeschreiblich gut.
Süßigkeiten gibt es als solche nicht mehr. Dafür kochen wir öfters Palatschinken oder Zwetschkenknödel und Grießbrei für Sam.

Was bringts: Wir erhalten ausgezeichnet gute Nahrungsmittel ins Haus. Und das zu einem guten Preis. Die Produzenten werden unterstützt. Wir sparen viel Verpackungsmüll. Und wegen dem Hüftspeck: einen Kilo hab ich abgenommen, ganz ohne Aufpassen. (Dafür hab ich im Moment wirklich keine Zeit:)

Für alle die es genauer wissen wollen:
Da ich erst am 1. August mit dem Haushaltsbuch begonnen habe, liegen keine wirklich aussagekräftigen Daten vor. Nur folgendes: Wir haben in einem 1/3 Monat ca. 180 Euro für Essen ausgegeben. Dabei inkludiert ist eine Einladung zum Brunch bei uns zu Hause für 11 Erwachsene und 5 Kinder. Wenn ich diesen Großeinkauf abziehe, bleiben ca. 90 Euro für uns drei übrig. Damit kann ich sehr gut leben.

...Monatsbilanz 01 - Juli

Ein Monat ist um und folgendes hat sich verändert:

Zum Thema Müllvermeidung:
x Wir haben ein Katzenstreu gefunden, dass man in die Biomülltonne werfen kann.

x Wir kaufen unsere Lebensmittel ausschließlich unverpackt. Wir gehen vorwiegend in die Markthalle und lassen uns die Lebensmittel in Baumwollsackerln und Einmachgläser (und leider auch noch in Tupperware) einfüllen, bzw. verwenden Pfandflaschen.

x Unser Balkon beherbergt eine Reihe ausgezeichneter Kräuter, mit denen ich würze. Andere Gewürze wie Pfeffer kann ich auch in der Markthalle offen kaufen. So lange wir nicht unsere Grenze festlegen, in der das Produkt produziert worden sein darf, geht das noch.

x Ich putze ausschließlich mit Essigwasser (von Äpfeln aus Oberperfuß).

x Wir verwenden außer Klopapier keine Taschentücher, Kleenex oder Küchenrollen mehr, sondern nur noch Stofffetzen, die wir waschen.

x Ich habe vielen Firmen geschrieben, dass sie mir doch bitte keine Werbung mehr schicken sollen. (z.B. DM) Restliche Werbung ohne Anschrift hatten wir auch vorher nicht (Aufkleber)

x Ich habe meine Mama gebeten, mein Emma-Abo zu kündigen, das sie mir geschenkt hat. :(

x Ich gehe nur noch in Ausnahmefällen in einen Supermarkt (wenns mal gar nicht anders geht).

x Sam trägt Bio-Windeln, die man kompostieren kann. (Stoffwindeln sind bei uns leider nicht möglich) Übrigens: Von wissenschaftlicher Seite (danke Reini) besteht kein Problem mit Windeln, die nur Urin enthalten, da Urin bis es die Harnröhre verlässt frei von Bakterien sein sollte. Wegen den restlichen Windeln, die meeehr enthalten habe ich folgende Lösung gefunden: Bei Stoffwindeln verwendet man ein dünnes Vlies das den Stuhl auffängt und welches man mit dem Stuhl im WC entsorgt. Dieses Vlies lege ich auch in die Biowindeln. Somit kann ich auch diese Windeln kompostieren, ohne mich vor bösen Bakterien im Kompost fürchten zu müssen.

x wir haben fast keinen Müll mehr - außer Biomüll. Aktuell bauen wir noch letzte Restbestände an Lebensmittelverpackungen ab und Verpackungen, die Freunde mitbringen.
Müll den wir tolerieren: den Karton der Biowindeln, den kleinen Karton der Vliese für die Biowindeln, allerlei Notizzettel, wenig Toilettenpapier, den Papiersack des Katzenstreus, den 20l-Sack des Katzen-Trockenfutters, die Metall/Plastikverpackung meiner Bio-Wimperntusche (Grüne Erde), den Karton des Bio-Waschmittels
Für folgende Produkte brauch ich noch eine Lösung: Zahnbürsten, Zahnseide, Schlagobers, Sauerrahm, eine gute Gesichtscreme und das mit dem Haarewaschen klappt auch noch nicht fettfrei, Rasierklingen, Geschirrspültabs, Geschirrspülmittel

x Wir haben unsere Wohnung entrümpelt und werden alles demnächst auf dem Flohmarkt verkaufen. Ich weiß, Ausmisten ist nicht besonders umweltfreundlich, weil viel einfach in den Müll muß. Aber uns wurde bewusst, welch ein Ballast all die Dinge sein können, die wir besitzen. Ich denke unsere Wohnung bleibt auch noch eine Weile so "leer", denn alles was man kauft, wird irgendwann zu Müll. Dieser Gedanke bewahrt vor Spontankäufen zuverlässig. Außerdem wird beim Ausmisten immer wieder klar, dass das gar nicht so einfach geht. Man braucht Zeit, Aufmerksamkeit, Entscheidungskraft, genug stabile Kartons, ein Auto zum Wegbringen und vieles mehr.


Außerdem hat sich folgendes verändert:
x Das Auto ist verkauft. Es steht zwar noch in der Garage, aber es ist quasi weg.

x Ich gieße die Pflanzen mit Sams Badewasser, und sie gedeihen prächtig.

x Wir haben nur noch einen Fernseher. Der zweite im Schlafzimmer ist Geschichte. Und ich muß Bene ausdrücklich loben, wie wenig er fernsieht. Wir haben unseren Fernsehkonsum um mindestens 80% reduziert.

x Wir kochen dafür jetzt viel miteinander. Auch wenn wir uns dabei noch ganz schön dilettantisch aufführen. Kochen muß eben gelernt sein.

x Wir fahren noch viel mit dem Bus. Sobald das Auto weg ist und wir unseren Abstellplatz in eine Startrampe für alle Räder verwandelt haben, ändert sich das hoffentlich bald.

Resümee: Bilanz gut - Limbostange schon erheblich tiefer!

Sonntag, 1. August 2010

...Müll-Fakten - vier Wegwerfwindeln machen sich auf den Weg

[Vroni]
Anmerkung: Nach ein bisschen Recherche gibt es zu diesem Aufsatz eine Korrektur, die aus dem Report-Bericht nicht so klar herausgekommen ist: Wir produzieren in Österreich jedes Jahr 3,7 Millionen Tonnen HAUSHALTSMÜLLmüll. Insgesamt wird aber weitaus mehr produziert.

Jedes Jahr fallen in Östereich 3.700.000 Tonnen Haushalts-Müll an. Dabei verschwindet jedes Jahr ca. 1.000.000 Tonnen Müll. Das berichtete der 'Report' letzten Dienstag im ORF. (Diese Zahlen ergeben sich aus der Statistik und die kann jeder nachlesen.)
Wohin?
Vorwiegend nach Osteuropa, denn die Grenze ist offen, und es ist scheinbar unmöglich, der Müllmafia (die es erwiesenerweise nicht nur in Neapel gibt) Einhalt zu gebieten. Dort, im Osten betragen die Entsorgungskosten etwa ein Zehntel - oder gar nichts, wenn der Müll illegal abgelagert wird.
Das heißt für mich (bitte korrigert mich, wenn ihr andere Daten findet), dass es möglich ist, dass statistisch jede 4. Pampers, die ich noch ab und an verwende (letzte Restbestände), jede vierte Zahnbürste, jede vierte Druckerpartone, jede vierte Plastikgabel auf wilden Deponien endet und dort Erde und Wasser verseucht. (!!! Wenn man - wie ganz oben schon darauf hingewiesen - annimmt, dass all der Müll der verschwindet, Haushaltsmüll ist. Wieviel davon wirklich Haushaltsmüll ist, kann ich nicht beurteilen.)
Denn umweltschädliche Industrien und Müllhalden siedeln sich in wirtschaftlich schwächeren Regionen an, wo keine wohlhabenden Einwohner genau das zu Gesicht bekommen.
In Plasik Planet ist zu lesen: "Das Umland von Neapel ist eine einzige Megamüllhalde. Durch Gase die sich dort in der Erde bilden und dann durch die Wasserkanäle wandern, explodieren immer wieder Grundwasserbrunnen. Als erstes sterben die Schafe. ... Die Milch ist voller Dioxine, Missbildungen sind die Folge. Ganze Herden werden umgebracht, weil die Tiere nichts anderes mehr sind als Sondermüll - wenn ihr Fleisch und die aus der Milch hergestellten Produkte nicht in den Export gehen. Politiker und Medien schweigen zu diesem Thema. Wer sich der Hintergründe der Problematik annimmt, gilt als Nestbeschmutzer in Kampanien."

Dass wir bereits unseren eigenen Müll essen, kann im Blut von uns allen nachgewiesen werden. Dort tummeln sich all die Flammschutzmittel, Diethylhexylphthalate (das Wort mußte ich mit rein bringen, weil es echt übel klingt) und Bisphenole, die erwiesenermaßen unfruchtbar machen, das Gengut verändern und krebsförderlich sind. Bisphenole sind noch immer nicht verboten und befinden sich vielen Lebensmittelverpackungen aus Plastik (sie machen es so schön weich und schmiegsam). Dass diese über das Plastik in die Nahrung übergehen ist nachgewiesen. Aber bis die geplanten Regelungen der EU endlich greifen, werden noch Jahre vergehen.

Auch die anderen drei Pampers bekomme ich vermutlich nicht mehr zu sehen. Denn die werden in Österreisch vermutlich nach Vorschrift verbrannt, der "energetischen Verwertung" zugeführt. Bei der Verbrennung wird laut dem Buch Plastik Planet eine Volumsreduzierung des Mülls auf 30 bis 40 Prozent erreicht. Das heißt es entsteht eine giftige Schlacke mit dem Volumen von einer Pampers. (ein Beispiel - die Zahl bezieht sich auf den gesamten Müll). Dieser muß wiederum deponiert werden.

Wo? Lieber nicht hier. Wie wärs dem All oder dem Meer? Ob Fische Pampers brauchen? Wieso eigentlich nicht?

Ergebnis meiner Rechenübung: 2 von 4 Pampers gehen in Schall und Rauch auf. 1 wird irgendwo abgeladen und liegen gelassen, 1 wird in Form von Schlacke deponiert.
Ein ernüchterndes Ergebnis. Ich hoffe, ich hab mich verrechnet.


Quellen:
http://tv.orf.at/program/orf2/20100727/477089001/296787/
http://www.plastic-planet.at/

...der Apfelmann

[Vroni]
Freitags und Samstags steht er parat, der Apfelmann. Liebevoll drappiert er eine Flasche Apfelsaft neben die nächste, oder poliert die ersten winzigen, aber wunderbar schmeckenden Äpfel.

Wie ein Sommelier präsentiert er auf Anfrage seinen Apfelessig, zärtlich; wie ein neugeborenes Baby den staunenden Besuchern.

Ja, dieser Mann ist ein Menschen, der eins zu sein scheint mit seiner Aufgabe - seiner Berufung - der Welt die Vorzüge dieser wunderbaren Frucht zu verkünden, wie ein Prophet die Botschaft Gottes.

Seine in Oberperfuß geernteten Äpfel verführen auf ihre eigene Weise. Rufen: "Iß mich!". Ich koste den Apfel - beinahe wie vom Baum - fühle mich paradiesisch - und erlange die Erkenntnis, dass ich einen ganzen Sack davon kaufen muß.
Er packt mir noch eine Flasche des erlesenen Apfelessigs dazu.

Ich hoffe, er erfährt nie, dass ich den Apfelessig auch zum WC reinigen verwende. Er würde mich aus dem Paradis vertreiben.
Aber ich kann euch sagen, es richt himmlisch!