Freitag, 17. September 2010

... was macht man nur mit soo viel Geld?

Ja, wir werden reich - irgendwann, wenn das so weiter geht.
Sind wir bis neulich immer irgendwie so mit unserem Budget ausgekommen, bleibt jetzt jeden Monat ein klein wenig übrig. Sogar das ÖKOshopping geht dem Ende zu, nachdem wir viele LED-Lampen, Wassersparventile, Fahrradschlösser und Bohrhaken jetzt unser Eigen nennen.

Hauptgrund dafür ist, dass wir kein Auto mehr haben. Ich dachte, die allgemeine Annahme, dass ein Auto im Jahr 5000 Euro kostet gilt nicht für uns; wir fahren doch nur ein kleines 'Zwutschgi'. Sorry, Bene, aber mehr war es nicht.
Dann habe ich nachgerechnet und komme auf folgende Bilanz:

Vignette 74 €/Jahr
ÖAMTC 90 €/Jahr
Versicherung 600 €/Jahr
Service 300 € /Jahr
Parkplatz 840 €/Jahr
Benzin 1200 €/Jahr
Wertverlust 1000€/Jahr
Strafen, Unfallschäden (rückwärts gegen Betonsäule gefahren), Schneeketten, Dachträger, Anhängerkupplung,... ~ 500 €/Jahr

Summe für ein Mini-Auto pro Jahr: 4.604 €/Jahr

Das heißt, wir hätten uns in den letzten sechs Jahren 27.624 Euro ersparen können. Mit diesem Geld hätten wir uns 1,5 Jahre unbezahlten Urlaub nehmen können.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Trauerminute
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Weiters fallen viele andere Dinge weg, die wir ansonsten teuer gekauft haben. Danchlor, WC-Reiniger, Allzweckreiniger, Herdplattenreiniger, Fenstereiniger, Alufolie (für Bene), Klarsichtfolie (für mich), Biomüllsackerln, Müllsackerln, mir-is-so-fad-ich-kauf-mir-jetzt-was-Sachen (billige Zeitschriften, lustige Eiswürfelformen, Badewannenthermometer, antibakterielle Müllbeutel) , Aufstell-Aufhäng-Krimskrams den eh keiner braucht, Kleidung (ich bin jetzt Secondhandkunde), Kauf-fünf-zahl-vier-iss-drei-wirf-zwei-weg-Sachen, modische Wohnungseinrichtungsgegenstände, Kosmetiktücher und viele unnütze Kosmetikartikel wie Haarspray, Cremebad Nr.4, usw.

Nur was macht man mit so viel Geld?

Am besten wir legen es umweltfreundlich an. (Ja, sowas haben sogar schon große Banken im Angebot)
Und dann setzten wir mal ein Jahr lang aus und fahren mit dem Rad so weit wie es unsere Beine zulassen.

Und weil die Pfadfinder mir immer sagen ich solle jeden Tag eine gute Tat tun, erzähl ich euch Folgendes:
Es gibt eine Organisation, die es mir angetan hat. Die 'Aktion Regen' setzt sich ein für Familienplanung in Entwicklungsländern.
http://www.aktionregen.at/
Endlich eine Organisation, die das unterstützt, was im Buch 'Ismael' so dringend gefordert wird. Die menschliche Bevölkerung darf nicht weiterhin unbegrenzt wachsen. (Siehe http://www.breathingearth.net/ )
Eine natürliche Begrenzung wäre zum Beispiel, dass es einfach nicht genug zu Essen gibt. Im Buch 'Ismael' von Daniel Quinn wird beschrieben, dass Menschen die genug zu Essen haben, sich auch fortpflanzen. Je größer die Bevölkerung aber wird, umso größer wird auch der Hunger. Das nennt man heute 'chronischer Hunger'. Aber wer kann ertragen andere hungern zu sehen?
Vielleicht wird nur durch Empfängnisverhütung und Bildung der Frauen dem (leider sehr unspektakulären und für Medien uninteressanten) chronischen Hunger ein Riegel vorgeschoben. Die Aktion Regen kann da vielleicht ein wenig beitragen und ist eigentlich auch in die Kategorie Umweltschutz einzutragen. (Bitte nehmt mir das nicht übel, aber werden nicht so viele Menschen geboren, geht auch die Umweltverschmutzung zurück. Ich weiß, Menschen aus Entwicklungsländern tragen kaum was zur Verschmutzung bei. Aber nachdem allen Menschen gleich viele Rohstoffe zustehen sollten, steht ihnen auch eine äquivalente Verschmutzung vorerst mal zu.)


Ich bin begeistert von unseren Einsparungen. Ich sehe es als Herausforderung weiter unsere Ausgaben zu reduzieren.
Und dann ......irgendwo und wann.....
vielleicht an einem sonnigen Montag, oder einen verregneten Donnerstag, auf einem Radausflug oder an einem gemütlichen Abend in unserem Sommerwohnzimmer, werden wir beschließen, beide nur noch halbtags zu arbeiten. Welch ein Traum! Oder doch ein Weg?

2 Kommentare:

  1. Ich liebe ja alle deine Beiträge, aber dieser hier ist definitiv unter den Top-3-hottest-of-all! Die Trauerminute wurde natürlich eingehalten, und die Lachkrämpfe wegen deiner entsorgten Produkte ebben ab... :) ich bin übrigens völlig deiner Meinung, dass (auch wenn sichs vielleicht anmaßend anhört) unbedingt Aufklärung, Bildung und Bewusstseinsbildung erweitert und verstärkt werden muss um dann zu einer verminderten Kinderanzahl pro Familie zuführen. Wir sind einfach zu viele- und täglich werden wir mehr und älter...

    AntwortenLöschen