Freitag, 22. Oktober 2010

...was ihr schon immer über Bücher wissen wolltet - oder auch nicht

Gleich zu Beginn ein Geständnis:
Ja, ich sortiere Bücher am liebsten nach der Farbe des Buchrückens. Und selbstverständlich kommen Bücher die gerade nicht zum Design des Wohnzimmers passen in eine Schublade.

Wieso das Bene rasend macht, kann ich nicht verstehen. Es ist doch viel einfacher nach Farben als nach Buchstaben zu suchen. Und ein Blick ins Wohnzimmer verrät doch, dass ein rotes Buch zwangsläufig in der Schublade stecken muß, oder?

Was uns dann aber wieder eint, ist die Liebe zu Büchern. Manchmal (und immer öfters) ist es dann auch die selbe Literatur.

Monateweise überwiesen wir schon hunderte von Euros an Amazon, um am anderen Ende des Bücherregals immer die Stapel der Kategorie 'nicht so interessant' in Kisten zu packen und zur 'Klamotte' zu liefern.

Das hat jetzt ein Ende. Fast jeden Montag Abend spazieren wir gemeinsam in die Stadtbücherei. Dort leihen wir uns (unverschämterweise mit Sams Mitgliedsausweis) maximal zehn Bücher aus. Ich bin sehr stolz, dass Sams erste elektronische Karte die e-card und die zweite der Bücherei-Ausweiß ist. Eine Karte fürs körperliche Wohl eine fürs seelische. Gott sei dank bin ich dort immer schwer beschäftigt Bücher aufzuräumen, die Sam im Vorbeigehen deplatziert. Denn ich finde laufend mehr interessante Bücher als ich tragen kann.

Was bingts schon wieder?
x Sooo viel Geld gespart!
x Uninteressante Bücher werden gleich entlarvt und gar nicht mit Heim genommen. So erspare ich mir auch das ewige "Hat das Buch wohl ein FSC-Siegel? Und wenn ja, welches?".
x ich bin entsetzt wie viele Bücher mittlerweile in China gedruckt werden. Das wird jetzt vermieden.

Und so verschlinge ich derzeit etwa ein Buch alle vier Tage. Und das eigentlich fast gratis.

Wer weiterhin gerne Bücher kaufen will:

Es hat mich sehr interessiert, was umweltfreundlicher ist. Bücher beim Buchhändler zu kaufen oder auf Amazon. Bezieht man allein die umweltrelevanten Fakten mit ein, lautet das Ergebnis wie folgt: Wenn man extra mit dem Auto zur Buchhandlung fahren müsste, lieber auf Amazon kaufen. Wenn man sowieso in der Nähe ist, oder mit dem Rad zum Buchhandlung fährt, lieber in der Buchhandlung kaufen.

Allerdings sollt man beachten, dass es immer Sinn macht kleine Buchhändler beim leider mittlerweile beiharten Kampf ums Überleben zu unterstützen und Riesen wie Amazon oder Thalia zu meiden.
Am Wochenende haben wir mit Freunden dann unseren ersten Bücherbrunch veranstaltet. Und das funktioniert so:
Jeder bringt Bücher mit, die ihn gefallen haben und die er bereit ist herzuleihen. Jeder bringt Essen mit, das ihm schmeckt und das er die anderen gerne essen lässt. Und dann wird wild getauscht. Wer seinen Namen in sein Buch schreibt, will es gerne wieder haben. Wer keinen Namen hinein schreibt, gibt das Buch frei.
Wären wir nicht so gute Freunde, und hätten wir nicht so viel zu tratschen gehabt, hätten wir sicher noch mehr über die Bücher geredet. So haben wir uns vor allem über das Essen hergemacht.
Wer Freunde einladen will, die sich nicht gut kennen, dem kann ich einen Bücherbrunch absolut empfehlen. Es gibt immer was worüber man sich unterhalten kann. Es wird nie peinlich still. Es sei denn, alle beginnen sofort zu lesen. 'Gruppenlesen' ist bestimmt auch ganz witzig.

1 Kommentar:

  1. Habe gerade deinen (euren?) großartigen Blog entdeckt und mir geht's in vielen Dingen genauso. Leider bei mir bisher nur ein Alleinversuch, da meine Eltern und mein Bruder überhaupt nicht mitziehen... Darüber, ob es besser ist, Bücher beim Buchhändler oder bei Amazon zu bestellen, stehen auch in dem Buch "The Story of Stuff" von Annie Leonard sehr interessante Dinge geschrieben. So hatte ich das ganze Online-shopping - System noch nie gesehen... Euer Bücherbrunch klingt auch sehr toll. Außerdem kann ich froh sein, eine ziemlich gute Bücherei im Ort zu haben. Manche Bücher will man dann doch besitzen, aber mittlerweile sind 75 % meines Bücherregals aus Flohmärkten! LG, Eva

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